Kirchengemeinde St. Georg Banteln

Anfang Mai wurden unsere vier Glocken ausgebaut. Mitarbeiter der Glockengussfirma Bachert hatten sie alle abgenommen und auf dem Gerüst postiert. Mit einem mächtigen Teleskopkran wurden zunächst die Klöppel und dann Stück für Stück die Glocken vom Gerüst gehoben.  Sicher  schwebten sie auf einen bereitgestellten Schlepper. 

Einige Augenzeugen wohnten diesem Ereignis bei, sogar zwei Herren, die als Schulkinder deren -Einbau 1946 miterlebt haben (Ernst Voges und Walter Zinngrebe).

Während die kleine Bronzeglocke für den Stundenschlag wieder mit den neuen Glocken ihren Platz im Turm finden wird, werden die anderen einen würdigen Plätze im Umfeld der Kirche finden. Immerhin gab es sie nur aufgrund großer Spendenbereitschaft der Bantelner in schwierigen Zeiten. 

Nun wird der Turm saniert und ein neuer Glockenstuhl vorbereitet. Mehrere Gewerke, sowohl heimische als auch  aus vier Bundesländern sind damit beauftragt.  Die landeskirchliche Aufsicht und Betreuung des Projekts liegen in den Händen von  Architekten Thido Saueressig.

Am Freitag, den 19 März, war es soweit: Unsere drei neuen Glocken sollten gegossen werden. Leider konnte sich wegen der geltenden Coronabeschränkungen nur eine kleine Delegation unseres Kirchenvorstandes auf den Weg nach Neunkirchen (Baden-Württemberg) zur Glockengießerei Bachert machen. An diesem Tag wurden insgesamt zehn Glocken gegossen, wobei unsere große Glocke auch die größte von allen sein sollte. Alle zehn Formen warteten „fest gemauert in der Erden und ...aus Lehm gebrannt“ (F. Schiller) auf die Füllung. 

Wir durften zusehen, wie die 1.100 Grad Celsius heiße und glühende Bronzemasse durch ein offenes „Grabensystem“ in die jeweilige Form geleitete wurde, Glocke für Glocke wurde gegossen. Es war ein sehr ruhiger und konzentrierter Vorgang, der von allen Ausführenden höchste Aufmerksamkeit erforderte. Die Besucher waren gebeten worden zu schweigen. Ein Gebet eröffnete das Gießverfahren und ein Gebet beschloss es. Der noch junge Glockengießer leitete bedacht und souverän den ganzen Vorgang, der etwa 30 Minuten dauerte. Nun kühlen die Glocken ca. eine gute Woche aus, bevor sie vorsichtig „ausgegraben“ werden.  Wir sind gespannt und freuen uns auf sie. 

Quelle: Ortsheimatpflege Banteln